Golf Mental Tipps: Die hohe Kunst der Konzentration

Konzentration
Foto: LONDONDEPOSIT
[WERBEHINWEIS | Unsere Webseiten enthalten Werbung]

Golf ist ein Sport, der viel Konzentration erfordert. Doch es ist unmöglich, seine Konzentration über die gesamte Spieldauer von mehreren Stunden konstant aufrechtzuerhalten. Der Versuch, sich über die komplette Runde zu konzentrieren, kann sogar zu einer mentalen Überforderung führen. Was also tun, um fokussiert spielen und gleichzeitig lange durchhalten zu können?

Sorge für eine gute Ausgangslage

Die Fähigkeit, unsere gesamte Aufmerksamkeit auf etwas auszurichten, hängt nicht nur von unserem mentalen, sondern auch vom physischen Zustand ab. Für eine gute Konzentrationsfähigkeit benötigen wir ebenso ausreichend Schlaf wie Flüssigkeit. Trinkst du zu wenig, sinkt deine Konzentrationsfähigkeit um bis zu einem Drittel. Also: Genug Wasser im Bag mitnehmen und trinken! Auch deine Ernährung spielt eine Rolle. Äpfel, Birnen, Bananen, Orangen, getrocknete Früchte, Müsliriegel und Nüsse werden helfen, dass dein Energielevel nicht schwankt. So hältst du deine Konzentrationsfähigkeit aufrecht. Auf schweres Essen hingegen solltest du direkt vorm Golfen besser verzichten, damit dein Kopf gut durchblutet bleibt.

Im Hier und Jetzt sein und bleiben

Auf was konzentrierst du dich, wenn du dein bestes Golf spielst? Worauf konzentrierst du dich, wenn du auf dem Golfplatz am meisten Spaß hast? Vermutlich hast du aus dem berühmten Bauch heraus gespielt. Ohne viel nachzudenken, dafür mit Hingabe und Freude. Du hast dich in einem Zustand fokussierter Aufmerksamkeit (Flow) befunden und bist in deiner Tätigkeit aufgegangen, ohne äußeren und inneren Störfaktoren und Einflüssen unnötige Beachtung zu schenken. Und darin liegt die hohe Kunst der Konzentration begründet.

Wenn es dir gelingt, mental ganz im Hier und Jetzt zu bleiben, ohne gedanklich abzuschweifen oder auf andere zu achten, hast du die Chance, dein volles Potenzial abzurufen. Trauerst du hingegen noch dem vorangegangenen verpatzten Ball nach, denkst „Was passiert, wenn…“, denkst an den Score oder schaust zum Flight hinter dir, dann läufst du Gefahr, deine Konzentration zu verlieren, deine Potenziale zu blockieren und weitere Fehler zu machen. Wenn du Angst hast, bist du gedanklich in der Vergangenheit („Hoffentlich spiele ich nicht wieder in den Bunker wie beim letzten Turnier“) oder in der Zukunft oder du befürchtest, dass deine Vergangenheit wieder zur Gegenwart werden könnte. Bleib in der Gegenwart – sie ist die einzige Zeit, die du voll zu deinen Gunsten beeinflussen kannst!

Wenn du merkst, dass deine Fokussierung nachlässt, nimm dir zwei Minuten Zeit und achte auf deine Atmung (Bauchatmung). Verfolge bewusst, wie sich der Bauch bei der Einatmung nach außen wölbt und wieder senkt, wenn du ausatmest. Damit schaffst du den Anker zum Hier und Jetzt. Dein Geist beruhigt sich, du entspannst. Das Ausatmen ist doppelt solange wie das Einatmen.

Besser Abschottung statt Ablenkung

Tiger Woods sagt zu seinem Puttspiel: „Vor einigen Jahren begann ich, meine Hände über die Linie zu halten, während ich die Puttlinie studierte. Der Grund ist nicht, auf diese Weise mehr, sondern eher weniger zu sehen. Auf der amerikanischen Tour begleiten mich stets große Zuschauermengen, und entsprechend groß ist die Unruhe, was mich ablenkt. Wenn ich aber mit meinen Händen eine Art Tunnel bilde, kann ich mich viel besser auf meine Puttlinie konzentrieren.“ (Woods, Kölbing. Tiger Woods: So spiele ich!, München, 2006). Abschottungshilfen lassen sich nicht nur physisch, sondern auch mental schaffen. Unsere Vorstellungskraft ist ein sehr wirksames Instrument zur Steigerung der Konzentration. Du kannst sie nutzen, um einen imaginären Schutzraum um dich herum zu visualisieren, der Ablenkungen von dir fernhält.

Stell dir z.B. vor, um deinen Kopf herum wäre eine Glaskugel. An ihr prallen sämtliche Stimmen, Geräusche und Lärm von außen ab. Gebe dich dieser Vorstellung intensiv hin: Du hörst sämtliche Geräusche nur noch stark gedämpft und undeutlich, du nimmst den undurchdringlichen Schutzraum um dich herum wahr, spürst das Gefühl von Sicherheit und Ruhe. Wichtig: Solche Visualisierungen musst du regelmäßig im entspannten Zustand üben, um sie bei Bedarf erfolgreich abrufen zu können.

Aufmerksamkeit weg vom letzten Schlag

Während du zum nächsten Ball gehst, gebe dir keine „Tu dies“- oder „Du musst“-Anweisungen, sondern beschreibe über alle fünf Sinne z.B. den Golfball in deinen Händen oder die Fahne, auf die du zumarschierst, im Wechsel mit der Betrachtung der Natur, den Bäumen links und rechts des Fairways. Du kannst auch die verschiedenen Baumsorten und Pflanzenarten, die du siehst, benennen. Dazwischen schätzt du dein Befinden auf einer Skala von 0 bis 10 ein und lenkst deine Aufmerksamkeit auf deine Fußsohlen. Bleibe dabei körperlich locker! So übst du das Hin- und Herschalten deiner Aufmerksamkeit, ohne beim letzten Schlag zu verharren. Dein Kopf wird frei.

Mehr zum Thema findest Du in meinem Buch: Heimsoeth, A. Erfolg durch Selbstmanagement: Golf mental, (pietsch Verlag, Stuttgart, 2014)

Mehr Informationen: antje-heimsoeth.com

Antje Heimsoeth
Foto: ARMIN BUHL
Anzeige
Vorheriger ArtikelTop 5 Golf Push Trolleys – Die besten Golf Carts zum Schieben
Nächster ArtikelGolfplatz-Öffnung nach Corona in der Bundesland-Übersicht